Jedes Jahr wird zu Weihnachten ein großes Fest mit einem Julbaum, besonderem Raumschmuck und Baumdekorationen sowie typischen Winter- und Weihnachtsgerichten gefeiert, einschließlich Julgebäck und Runen- oder Symbolgebäck.
Der Ursprung dieses Festes ist eigentlich heidnisch und hat seine Wurzeln in verschiedenen Quellen. Es gibt Gemeinsamkeiten zwischen dem christlichen Weihnachten und dem Julfest. Das Brauchtum und die Mythologie zu Weihnachten haben sowohl christliche als auch heidnische Elemente. Wie zeitgemäße naturreligiöse Weihnachtszeremonien für das Julfest aussehen könnten, wird hier betrachtet.
Ein Weihnachts-Sortiment bietet eine Fülle von sinnhaften Anregungen, Geschenkideen sowie Kultgegenstände mit ausdrucksstarken Symbolen, die das Fest bereichern.
Viele Bräuche im Advent und an Weihnachten haben ihren Ursprung in der Naturreligion und sind somit heidnisch. Diese Bräuche haben die Jahrtausende überdauert und sind heute teilweise auch mit christlichem Brauchtum vermischt.
Das Julfest wurde zur Zeit der Wintersonnenwende gefeiert, während das christliche Weihnachten erst später auf diesen Zeitpunkt gelegt wurde. Die alten Symbole und Rituale wurden weitergelebt und an Weihnachten intensiv gepflegt, unabhängig von ihrem heidnischen Ursprung.
Alte Bräuche wie das Aufstellen von Julbäumen wurden von der römischen Kirche oft als heidnisch verpönt und teils verboten, manchmal aber auch wieder erlaubt. Die Kleriker (Diakone, Priester und Bischöfe) sowie die Inquisition konnten gegen das traditionelle heidnische Brauchtum oft wenig ausrichten. Trotz Hexenverfolgung und religiösem Wahn konnten sie das Heidentum nicht auslöschen. Bis heute hat sich altes Brauchtum erhalten. Immer mehr Menschen erinnern sich an naturreligiöse Bräuche, glauben daran, leben danach und verbinden sich wieder stärker damit.
Der Brauch, immergrüne Bäume ins Haus zu holen und zu schmücken, war ursprünglich heidnisch und gehörte über Jahrhunderte hinweg zu den Ritualen des Julfestes. Das Feiern von frischem Grün mitten im Winter, als Symbol für das immerwährende Leben, war stark in weitere Bräuche eingebettet. Frisches Grün als Zeichen des neuerwachten Lichts zu ehren, ist im Grunde heidnisch und eng mit den naturreligiösen Rhythmen der Natur verbunden.
So waren Stechpalmenzweige bei den Kelten beliebt, die während der Wintersonnenwende das Böse abwenden und eine schützende Wirkung vor Blitzen hatten. Der Ursprung des beliebten Aufhängens von Mistelzweigen ist ebenfalls heidnisch. Druiden in England nutzten Misteln für spezielle Kulthandlungen. Die Germanen schmückten zur Zeit des Julfestes ihre Hauseingänge und -türen mit Mistelzweigen. Ein Kuss darunter sollte Glück und Segen bringen, und das Paar sollte ein Leben lang zusammenbleiben.
Der Mistelzweig ist die heilige Pflanze der germanischen Muttergöttin Frigga, der Göttin der Liebe. Die perlenförmigen weißen Beeren der Mistelzweige symbolisieren die Tränen, die sie um ihren Sohn, den Sonnengott Baldur, weinte. Daraus entstand Friggas Segen, der besagt, dass Menschen unter einem Mistelzweig kein Unglück widerfährt und dass sich ausschließlich im Zeichen innigster und wahrer Liebe geküsst wird. Die Kerze, die heute im christlichen Raum nicht mehr wegzudenken ist, stammt ursprünglich von der Druiden-Eiche. Auch der Weihnachtsmann hat eigentlich einen heidnischen Ursprung und entstammt einem alten germanischen Mythos.
Der germanische Gott Wotan, auch bekannt als “der Wanderer” (bei den Wikingern “Odin”), ist ein freundlicher Mann mit langem weißen Bart, der aus dem hohen Norden kam und als “Wanderer” die Menschen, besonders die Kinder, besuchte und Geschenke brachte. Nach alten Volkssagen war in jedem Haus ein Platz für den “Wanderer” reserviert, und so kam er durch den Kamin zur Feuerstelle hinunter und gelang in das schützende Haus.
Das Luciafest zu Ehren der Lichtgöttin Lucia hat einen weit zurückliegenden Ursprung und ist NICHT christlichen Ursprungs. Es wird unter anderem in Schweden, Dänemark, Norwegen und Finnland gefeiert. Auch in Deutschland verbreitet sich immer mehr das Lucia-Brauchtumsfest. Das Fest wird am 13. Dezember gefeiert, dem vor der Einführung des Gregorianischen Kalenders kürzesten Tag des Jahres. Das Luciafest ist letztlich in der Tradition älterer Sonnenwendfeierlichkeiten.
Die Sonnenwendfeiern, die brennenden Feuer zu Ostara, Hohe Maien, Sommer- und Wintersonnenwende, zum Erntedank (Tag- und Nachtgleiche), sind in erster Linie nordischen Ursprungs. Die Germanen feierten das Julfest auch als das Geburtsfest der Sonne, wobei die Sonne durch große Räder dargestellt wurde, und brennende Räder ließ man Berghänge hinunterrollen.
Keine biblische Quelle weist auf den 25. Dezember als den Tag der Geburt Christi hin. Um dieselbe Zeit in der zweiten Dezemberhälfte wurden auch traditionell die römischen Saturnalien begangen, bei denen Geschenke ausgetauscht wurden. Die Christen übernahmen damals diese zeitlichen Vorgaben und feierten
genau in dieser Zeit die Geburt Jesu Christi als Zeichen dafür, dass Christus am dunkelsten Tag des Jahres als Licht in die Welt kommt.
Auch die Germanen feierten zur Wintersonnenwende ihre großen Feste. Die Rauhnächte vom 25. Dezember bis zum 6. Januar hatten hohe Bedeutung, genauso das Julfest. Das Ende der zunehmenden Dunkelheit und der Beginn der helleren Tage war ein Grund zum Feiern. Im Zuge der Christianisierung verbanden sich im Laufe der Zeit die Bräuche, deren Ursprung heidnisch war, mit christlichen Ritualen. Weihnachten und Julfest wurden zeitlich zusammengelegt.
Ein wichtiger Bestandteil der Saturnalien war der Austausch von Geschenken. Es war Brauch, dass man an diesem Fest alle seine Freunde beschenkte. Unser Brauch, Geschenke zu Weihnachten zu verteilen, ist daher ein uraltes Ritual, dessen Wurzeln heidnisch sind. Immer beliebter wird das nordsee-germanische / nordfriesische Jöölboom-Brauchtum. Es handelt sich dabei um ein Holzgestell, das mit grünen Zweigen oder einem Kranz geschmückt wird. Kerzen werden darauf gestellt, und Figuren aus Salzteig werden daran befestigt. Die Salzteigfiguren symbolisieren Familienangehörige oder auch Götter.
Der traditionelle Jöölboom-Brauch hat sich bis heute auf den nordfriesischen Inseln, Halligen und teilweise auch auf dem nordfriesischen Festland erhalten und breitet sich jetzt wieder in immer mehr Regionen unseres Landes aus. Dieser Brauch entstand vermutlich in Notzeiten, als es auf den friesischen Inseln keine oder zu wenige Weihnachtsbäume gab. Julfest & Weihenächte
Naturreligiöse Menschen stellen heute daher auch wieder den Jöölboom auf, der aus einem Holzgestell gebaut wird. Dies schont die Natur, da keine Bäume abgeholzt werden müssen, und gleichzeitig wird altes Brauchtum bewahrt oder wiederbelebt. Mit dem Biikebrennen verabschieden sich die Friesen im alten Brauchtum dann vom Winter.